Ronny wurde 1958 in Magdeburg (damals noch DDR*) geboren.

Als Kind wächst er behütet, aber auch streng erzogen, bei seinen Eltern auf, die nach seiner Geburt die Großstadt verlassen um ihn in einem kleinen Dorf das Aufwachsen zu verschönern. In der Familie geht es sonst harmonisch zu und es wird viel gelacht.

Ronny entwickelt sich auf dem Land gut und so hatte er es leicht einen besten Freund zu finden.

Die helle Kinder- und Jugendzeit verdunkelt sich dann, als im Jahr 1973 ein dramatisches Ereignis seine Welt auf den Kopf stellt.

Aus dem fröhlichen Jungen wird ein Scheusal.

16 Jahre später verändert Ronny dann die ganze Welt.

* DDR = Deutsche Demokratische Republik (1949-1989)

Zum 30-Jährigen Mauerfall-Jubiläum

Diese Deutsch-deutsche Geschichte erklärt (auch) warum die Mauer gefallen ist.

 

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Leseprobe:

Peggy blieb, sehr zum Leidwesen ihrer Eltern, ein Einzelkind.

Ein Zimmer in der ersten Etage, das für ein zweites Kind reserviert war, blieb so kaum genutzt. Die Tochter vermögender Eltern bekam es, als sie mit 16 Jahren in die Lehre ging, zusätzlich zu ihrem eigenen, als Ankleidezimmer. Die ganzen Jahre vorher wurde es als Abstellraum regelrecht missbraucht. Viel zu schade, wie Peggy fand und sich nach kurzen Gesprächen mit ihren Eltern, Monika und Ronny, dazu durchsetzen konnte, es für sich zu gewinnen.

Diese Landstraße war weitaus mehr befahren, als die Bundesstraße eben. Immer wieder kamen ihr Fahrzeuge entgegen und hin und wieder wurde sie von einem Schnelleren überholt. Obwohl sie sich hier an die Richtgeschwindigkeit hielt, schien sie wieder die Langsamste zu sein.

Sie drückte erneut den Knopf am Lenkrad, der für die Lautstärke zuständig war, um das Radio leiser zu machen. Warum sie das tat war ihr nicht bewusst, denn für die nächste Tätigkeit, die Peggy ausführen wollte, hätte sie es nicht gebraucht.

Eine weitere Taste drunter wurde aktiviert und es meldete sich eine Computerstimme. Diese forderte Peggy auf etwas auszuwählen. Sie wählte das Programm „Anrufen“ und beantwortete danach eine weitere Frage mit „Zuhause“.

Wenn man mit der Freisprechanlage telefonierte, ging das Radio automatisch aus. Kurze Zeit später ertönte ein Freizeichen, das durch ein Tuten den Raum des Wagens beschallte. Durch ein kleines Mikrofon, das in die Decke des Autos eingebaut war, erklang die Stimme ihres Vaters.

Sie wechselte einige Worte mit ihm, ehe er sie an ihre Mutter weiterreichte.

Peggy erzählte ihrer Mutter gerade von dem kleinen Missgeschick mit der Ausfahrt und dass sie deshalb etwas später kommen würde, als sie aus unbegreiflichen Gründen die Gewalt über ihr Fahrzeug verlor.

„Kind, was ist bei Dir los?“, rief die Mutter besorgt.

Doch ihre Tochter antwortete nicht.

Im Innenraum des Wagens verhallte die Stimme der Mutter und ein knirschendes Geräusch, aus Metall und Glas, folgte. Es dauerte nur wenige Sekunden, dann konnte Monika nur ein leises Schnaufen vernehmen.

Waren das die Atemgeräusche ihrer Tochter?

„Peggy?“, schrie die Mutter. Immer und immer wieder.

„Peggyyyyyy“.

Schließlich brach die Verbindung ab.  

 

© Klaus-J. Teutloff