Sirikit war eine erfolgreiche Traberstute, doch dann änderte sich ihr Leben von jetzt auf gleich.
In ihrem neuen Zuhause ist sie nicht glücklich. Sie fühlt sich missverstanden. Es nutzt auch nichts, dass Pia alles, was in ihrer Macht steht, unternimmt, damit es ihr gut geht. Die Stute stumpft immer mehr ab und lässt irgendwann alles über sich ergehen.
Dann ändert sich ihr Leben erneut. Wird nun alles besser?
Damit der Leser besser versteht, erzählt Sirikit ihre Geschichte selbst.

https://www.amazon.de/Sirikit-verr%C3%BCckte-Traberstute-Britta-Kummer/dp/3759702996?ref_=ast_author_dp&dib=eyJ2IjoiMSJ9.uXKJzrwImMJfig_YqCz-J02WvRFA78SgoAxaDAAr-BsK6pcrmaoRj33eTlMhvpm43RO1Hzqo0V4xjSa9tzcN6rEiX_Dy7N65hmL0c0WytSSLznhBEE4WW5ODnUs7Y8aeourP-4R6Vo0S1uimTSG05VZUb4_LTC7vZHPBZiUbnnhs5iFcRTFmFo1T7hW2jtrSTgYVL5-VMqIUsIdldQVyWfyzgji7B3x8BxuYFWDHS1w.Yt31RhwWsEPvkal-58WMheo45rtfU04dt3agMVLwIXU&dib_tag=AUTHOR

 

Wie alles begann

Als ich das Licht der Welt erblickte, wurde mir aufgrund meines Stammbaumes eine große Karriere als Traber vorausgesagt. Ich wurde also gezüchtet, um zu rennen. Aber im Moment hatte ich ganz andere Sorgen. Wollten mich meine wackeligen Beine doch überhaupt nicht tragen! Da war es schwer vorstellbar, dass ich mal ein Renner werden sollte. Aber irgendwann hatte ich den Dreh raus und konnte mich auf diesen dünnen Stelzen bewegen.

Ich bekam den schönen Namen Sirikit. Dieser ist thailändischer Herkunft und bedeutet Schönheit und Ehre. Eine Schönheit war ich wirklich. Nicht, dass Ihr jetzt glaubt ich sei eingebildet. Aber jeder sagte zu mir: Hallo meine Hübsche oder das ist ja unsere Schönheit auf vier Beinen. Und ob ich meinem Besitzer Ehre bringen sollte, würde die Zeit zeigen.

Mein Züchter hatte an mir einen besonderen Narren gefressen. Natürlich kümmerte er sich auch liebevoll um die anderen Fohlen, aber ich bekam immer eine extra Portion Streicheleinheiten. Jedes Mal, wenn er mich streichelte, schaute er mir in die Augen und sagte: „Ich erwarte viel von dir, Sirikit. Du bist das Fohlen, auf das ich schon so viele Jahre gewartet habe. Enttäusch mich nicht.“ Danach kraulte er mein fuchsbraunes Fell, und ich sog diese Berührung wie ein Schwamm auf. Ich mochte das wirklich sehr.

Den Sommer verbrachte ich mit meiner Mutter, anderen Stuten und deren Fohlen auf der Weide. Unser Mensch war der Meinung, dass das Spielen mit Artgenossen gut sei und das Selbstbewusstsein stärkte. Schließlich musste man sich gegen die anderen Rabauken durchsetzen. Und dann waren da ja auch noch die etwas älteren Pferde, bei denen man sich ebenfalls beweisen musste. Die Halbstarken, die sich für besonders toll hielten.

Für mich gab es auf der Koppel kein Halten mehr. In der Gruppe stellte sich sehr schnell heraus, dass ich wirklich ein Renner war. Ich war die Schnellste und setzte mich von den anderen Fohlen ab. Ich hatte ein Kämpferherz und enormen Ehrgeiz und wollte immer gewinnen. Was mir keine Freunde bescherte. Die anderen waren neidisch, aber was konnte ich dafür, dass sie nicht so schnell waren. Dann mussten sie sich halt mehr anstrengen, wenn sie mich einholen wollten.

© Britta Kummer