Eine Hommage an “das kleine Paradies im Mittelmeer“: Empfindungen und Erfahrungen, lustige und spannende Geschichten und liebevoll besinnliche Lyrik über und aus Formentera. Lesegenuss, nicht nur für Formentera-Fans.

 

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Leseprobe: Gedankenreise
Oft weilen meine Gedanken
an jenem magischen Ort,
wo mit Adam und Eva alles begann,
dort, wo noch heute Götter wohnen,

an jenem Ort,
der sich vor vielen Jahren
einen Teil meines Herzens nahm
und ihn nie zurückgab.

an jenem Ort,
dessen Schönheit und Anmut
ich in Gemälden und Gedichten
wiederzugeben versuchte

an jenem Ort,
den ich schon so viele Male besuchte
und der mir Tränen abverlangt,
bei jeder Wiederkehr,
bei jedem Abschied

Formentera
© Peter Jentsch

 

Leseprobe: Schauer(Textauszug)
Ich war mit dem Fahrrad unterwegs, als es mich erwischte. Der Wassermenge nach, die plötzlich auf mich hernieder stürzte, hatte irgendwer über mir den Boden eines riesigen Bassins weggezogen. Im September können solche Regen dort, trotz der noch sehr warmen Lufttemperaturen, schon manchmal richtig kalt sein. So war es auch an diesem Tag. Ich glaube, Schnappatmung nennt man diese Art der Sauerstoffgewinnung, die mir mein Körper aufzwang … und so veranlasste mich plötzliches Schutzbedürfnis, die Straße zu verlassen um mich in die Obhut eines mickrigen Feigenbäumchens zu begeben, das in einiger Entfernung einsam auf dem Feld stand. Eigentlich ein nutzloses Unterfangen, denn erstens war ich schon nass bis auf die Haut und zweitens bot das kleine, aufgrund langer Trockenheit kaum belaubte Bäumchen so gut wie keinen Schutz vor den kalten Fluten, mit denen man versuchte, mich zu ertränken.
Ich muss einige Minuten lang zähneklappernd und eng an den Stamm geschmiegt gestanden haben, als mir plötzlich wärmer wurde und meine Haut teils schmerzhaft „prickelte“. Als mir klar wurde, dass unter meiner Kleidung irgendwie „Party war“, riss ich mir das T-Shirt vom Leib und als ich hunderte winziger Ameisen erkannte, auch den Rest der Kleidung.
So reckte ich mich splitternackt in den gerade nachlassenden eiskalten Regen um mir die aggressive Brut vom Leib zu waschen. Die auf der etwa 50 Meter entfernten Straße vorbeifahrenden Menschen berührte dieses, wie Rumpelstilzchen auf dem Feld herumzappelnde Männchen scheinbar überhaupt nicht … auf Formentera ist man an allerlei Verrücktheit gewöhnt. …
© Peter Jentsch